SWick

Sysadmin-by-Nature

Entries from September 2010.

Irashaimase
3rd September 2010

Mit einem Irashaimase wird man hier begruesst, wenn man in einen Einkaufsladen kommt. Uebersetzt koennte man sagen:

Willkommen in unserem Laedchen...

D.h. ich bin gut in Japan angekommen. Der Flug war OK, Nasenbluten bekam ich diesmal nicht. Aufgeregt habe ich mich nur ueber den neuen Jackie Chan Film Karate Kid. Nicht weil Jackie nicht mehr so auf die Pauke haut wie frueher, das kann man von ihm auch nicht mehr erwarten. Viel mehr hat mich gestoert, dass mittlerweile in seine Filme zu viel amerikanischen Einfluss Einzug gehalten haben. Ich kann gut behaupten, dass ich so ziemlich alle Filme von Jackie kenne - auch jene, die niemals in Deutschland erschienen sind - und vermisse einfach den ''Geist'' eines klassischen Jackie Filmes - nicht seine akrobatischen Leistungen...

In Seoul musste ich umsteigen und haette fast meinen Anschlussflieger verpasst, da ich es nicht gerafft habe, dass ich einen Stock hoeher muss. Ich hatte die ganze Zeit zwar am richtigen Gate gewartet, jedoch im Stockwerk der ankommenden Reisenden. Ein japanischer Flughafenangestellter hat mich dann darauf aufmerksam gemacht, als er mich fragte, ob ich einen bestimmten Grund hätte, mich hier so lange aufzuhalten.

Auch konnte ich schonmal ein Gefuehl dafuer bekommen, was uns ja bald in Deutschland in der ein oder anderen Form leider auch erwarten wird. Um einreisen zu duerfen, musste ich naemlich meine Fingerabdruecke abgeben.

Das naechste Problem war, dass der Fahrer aus der reservierten Unterkunft mich einfach nicht finden konnte. Ich musste ihn 3 mal anrufen und musste dann schliesslich einen alten Japaner in den Schwitzkasten nehmen und hab ihn ans Telefon gezerrt, damit er mal mit dem Fahrer redet und ihm sagt, wo ich denn stehe. Ok, das mit dem Schwitzkasten ist gelogen, geschwitzt hab' mittlerweile nur ich...

Naja, jedenfalls hat es dann geklappt und nun liege ich gemuetlich auf einer Tatami Matte und morgen geht es weiter nach Tokyo.

Ach ja, obwohl hier Herbst ist, brennt die Sonne doch ganz schoen und ich Idiot hab nur 1 kurze Hose dabei. Arrgg...

Witzig sind die modernen Toiletten hier inklusive elektrischer Arsch-Dusche :-)

No tags
Bud Spencer in Narita auf nem Drahtesel
3rd September 2010

Momentan gammel ich ja noch in dem verschlafenen Nestchen Narita in der Naehe des Flughafens rum
und der naechste 7-11 Shop ist ein paar Kilometer entfernt.
Also hab ich mir kurz mal ein Rad ausgeliehen, wobei bei dem die Bezeichnung Drahtesel es eigentlich perfekt trifft.
Das war so ein altes, rostiges Teil und richtig fahren konnte man damit auch nicht.
Bischen bescheuert kam ich mir damit schon vor. Vor allem mit dem Shirt, dass ich grad an hatte:

Eigentlich heisst es ja immer

Verrueckt, die Japaner

aber in dem Moment war es wohl eher umgekehrt, wenn man mich so gesehen hat...

No tags
Asakusabashi
4th September 2010

Was mir immer zu schaffen macht ist der verdammte Jet-Lag.
Das endet dann immer darin, dass ich mindestens eine Nacht durchmachen muss, damit ich wieder in einen normalen Zeitrythmus komme.
Also gestern durchgemacht.
Waehrend ich dann morgens auf den Fahrer gewartet hab, der mich zur Haltestelle bringt,
wurde ich natuerlich wieder muede und bin dann fast vor dem Fernseher eingepennt.
Ich war dann aber schnell wieder hellwach, da irgendetwas schwarzes an meinen Beinen vorbeihuschte.
Ich dachte schon eine Spinne, war aber nur eine Eidechse oder sowas.
Am Bahnhof erstmal die junge Frau am Schalter gefragt, ob sie Englisch spricht und mir sagen kann, wie ich nach Asakusabashi komme.

A little bit, meinte sie dann, dabei sprach die perfekt Englisch.
Keiner meiner Englisch Lehrer konnte jemals so gut sprechen.
Sehr bescheiden... Naja, prollen kann jeder - Bescheidenheit ist Trumpf!

Jetzt holte mich dann aber doch wieder die Muedigkeit ein und doeste daher etwas in der 90 Minuten langen Zugfahrt.
Um 12:00 am Hostel angekommen wollte ich nur noch einchecken und schlafen,
jedoch durfte ich nicht, da Check-In erst um 16:00 ist und bis dahin die Zimmer geputzt werden.
Jetzt war ich dann schon ziemlich genervt. Wenn ich keinen Schlaf bekomme, werde ich echt ungemuetlich.

Zum Glueck waren die Putzfrauen aber schon gegen 14:00 fertig. Also ist niemand zu Schaden gekommen :-)

Und morgen schau ich mir erstmal den Ueno-Park an:

No tags
Nikko
8th September 2010

Der Ueno Park war ganz OK und mittlerweile habe ich mich auch mit der japanischen Zeitzone synchronisiert.

Gestern wollte ich etwas anderes als Tokyo sehen und bin dann mit einem Zug nach Nikko. Im Zug hab ich's dann irgendwie mit dem Abteil und Sitzplatz verrafft. Der Schaffner hat mir dann weiter geholfen. Der mir übrigens sofort sympathisch war - der war so ein Typ mit komischen Grinsen im Gesicht, dem man gleich ansieht, dass er einem gut gesonnen ist.

In Nikkon dann schweißgebadet die berühmte Brücke und Tempel angeschaut. Der größte davon war leider grad voller Kräne und Bau-Arbeiter, da dieser scheinbar restauriert wurde.

Im Hostel sind mittlerweile 3 Deutschländer-Würstchen angekommen und dann auch noch im gleichen Zimmer wie ich. Einer davon war OK - die beiden anderen gingen mir auf den Keks. Wenn Cameron Diaz 'nen Bruder hat, dann könnte der eine das fast gewesen sein - der sah nämlich aus wie sie.

Nach Nikko gings mir nicht so gut. Hatte auf einmal Kopfschmerzen und schlecht war mir auch. Ursache war bestimmt der Wetterumschwung. Als ich nämlich abends noch in die Münz-Wäscherei bin, fing es plötzlich an zu regnen. War aber irgendwie angenehm, da der Regen fast warm war. Im Regen zu laufen hat sogar Spaß gemacht. Man kam sich schon fast vor wie Sharukh Khan in einem seiner Bollywood Filme, in denen er singend, mit nassem Haar durch den Regen tanzt.

No tags
Shimonoseki to Busan
14th September 2010

Um rüber nach Süd-Korea zu kommen, musste ich die Fähre in Shimonoseki erwischen.
Da die zwar täglich gegen 19:00 abfährt, Tokyo aber via dem Schnellzug Shinkansen ca. 6h entfernt ist, durfte ich nicht zu spät losfahren.
Der Shinkansen wird oft auch bullet train genannt, da er die Form einer Gewehrkugel hat.
Das passt ganz gut, da er tatsächlich durch Berg und Tal schießt.

Am Ticketschalter in Shimonoseki hatte ich ziemlich Glück dass mir das Geld gereicht hat. Eigentlich fast auf den letzten Yen.
Ich hatte nicht damit gerechnet, dass das Zugticket doppelt so teuer wie das für die Fähre ist.
Am Hafen musste ich daher nochmals Geld für das Fährenticket abheben.

Auf der Fähre hab ich dann noch Lee kennen gelernt. Nein, nicht Bruce. Auch nicht Jet.
Sondern ein 26-jähriger Koreaner mit dem ich mich gleich gut verstanden hab.
Vor Lachen konnte ich mich manchmal nicht halten, wenn er wieder einen Zungenbrecher hatte.
Im Koreanischen gibt es ja manche Laute nicht, die in englischen Wörtern vorkommen.
Daher ist es für Koreaner schwierig manche Englischwörter auszusprechen.
Witzig daran war, dass er dann mit seiner Zunge immer so gezappelt hat wie eine Klapperschlange und auch noch den Ton dazu gemacht hat.
Ab da konnte ich mein Gelächter dann nicht mehr halten. Das war zu geil.

Interessant war, was er mir noch zur Geschichte bezüglich Korea's zu Nord und Süd erzählt hat.
Ich wusste, dass sich Süd-Korea seit Kriegsbeginn vor 50 Jahren extrem weiter entwickelt hat,
Nord-Korea aber nicht und quasi 50 Jahre zurück geblieben ist.

Was mir aber neu war: Davor war es gerade umgekehrt...

No tags
Back @ Insadong
16th September 2010

Derzeit bin ich wieder in Insadong
und im Beewon Guesthouse gleich 'nen lustigen Koreaner kennen gelernt.
Wer koreanische Komödien oder Werbung kennt, kann ihn sich ungefähr vorstellen.

Sein Englisch hab' ich kaum verstanden und der hat auch dauernd vor sich her gelispelt und bischen mit sich selbst gesprochen.
Wir waren dann noch was Futtern und auch in den kleinen koreanischen Fressbuden muss man die Schuhe ausziehen.

Sein Auftreten war an sich schon recht komisch, aber der Abschuss kam nach dem Essen.
Wir hatten das Restaurant bereits verlassen und auf einmal rannte er eilig zurück mit seinen komischen Badeschläppchen, die er da an hatte.
Als er die dann auf einmal auszog, wurde mir klar, was los war:

Der hatte die falschen Schuhe angezogen. Das waren nicht seine gewesen, sondern die vom Koch.

Mich hat's verrissen...

Auch wenn der so ein bischen verpeilt war, doof war er nicht.
Es stellte sich nämlich raus, dass er für die Firma Solex arbeitet und dort Halbleiter repariert
und dabei scheinbar Java Code debugged.

Davor ist er bei Nsk gewesen.
Zuerst hatte ich nicht verstanden, was er immer mit semikondukto meinte.
Mithilfe der koreanischen Seite Daum hat er mir dann gezeigt, was er denn meinte:

Als ich das Guesthouse verlies, um in den Park zu gehen, stieß ich auf eine Hürde:

Eine Spinne !!!

Hier sind 2 Fotos - finde die Spinne:

Wuuahh, mir läuft's jetzt noch kalt den Rücken runter aber ich bin drunter durchgelaufen - HarHaaarrr...

No tags
Rehabilitiert
17th September 2010

Heute Morgen aufgewacht und gleich gemerkt, dass ich mir über Nacht ein oder mehrere Wirbel ausgerenkt habe. Toll und mein Masseur ist ewig weit weg in Deutschland und bis zum Rückflug sind es noch ein paar Tage hin. Also was machen? Na in ein Jimjilbang und dort sich u.a. 'ne Massage gönnen. Die können bestimmt auch Wirbel wieder einrenken. Aber erstmal,

Was ist ein Jimjilbang?

Was Geniales. Für paar € kann man rund um die Uhr dort Saunen, Baden, Essen,
sich massieren lassen, Filme schauen, Schlafen, Internet, Fitness-Center, etc, etc...

Eine etwas ausführlichere Beschreibung gibt es hier über das Jimjilbang '''Dragon Hill Spa''', in das ich heute bin:

Dort angekommen, zögerte ich am Eingang noch etwas, da mir noch nicht genau klar war, wie das hier abläuft. Aber da rief mich schon die ältere Dame an der Rezeption zu ihr mit einem '''Your first time here?'''. Ich muss da echt rumgestanden sein wie ein Bub im Supermarkt, der sich verlaufen hat und seine Mamma sucht :-)

Perfekt, genau das gefällt mir so an den Koreanern. Sehr hilfsbereit. Da kann man nichtmal in der Metro 3 Minuten hilflos vor dem Fahrkarten-Automat stehen, schon steht einer neben dir und hat dir schon das richtige am Automat eingetippt. Nur das Geld muss man noch selbst einwerfen :-) In Japan hab ich das nicht so erlebt - die sind da etwas anders...

Ok, nachdem sie mir erstmal erklärt hat, wie das hier läuft, sprach ich sie auf mein Wirbelproblem und eine Massage an. Gleichauf marschierte sie mit mir zum Massageraum. Da ich nicht sicher war, ob sie dem Masseur das mit dem Wirbel erzählte, holte ich noch mein zuvor gezeichnetes Gekritzel einer Wirbelsäule mit verschobenem Wirbel raus und zeigte es ihm. Der hat dann schon locker abgewunken und die Dame meinte, das ertastet er sowieso und weiß dann gleich, wo es klemmt. Alles klar! Ab in den Umkleideraum und in 10 Minuten sollte ich zur Massage antreten...

Boah hat mich dieser junge, durchtrainierte Koreaner durchgeknetet. Der hat an Stellen gefasst und gedrückt von denen ich gar nicht wusste, dass es sie gibt. Nein, nicht an die, an die ihr jetzt gerade denkt. Daran lass' ich nur Wasser und CD - oder wie ging diese Werbung nochmal? Egal...

Neben mir war einer bei der Massage eingepennt und lag da schnarchend, während er noch das Gesicht massiert bekam... Die Massage war zwar 3 mal so teuer, wie die von meinem Masseur, aber dafür um einiges länger und aufwendiger. Sogar eine Gesichtsmaske bekam ich, hehe. Einige Griffe waren gleich, andere völlig ungewohnt. Aber das hat sich allemal gelohnt und die Wirbel sind wieder drin. Rehabilitiert!

Ach ja, hier kann man alles mit dem Armband bezahlen, das man immer mit sich rumtragen muss und auf dem auch eine Nummer ist, die überall verwendet wird wie z.B. im Restaurant. Einfach Essen bestellen und wie beim TÜV wird dann auf einer Digital-Tafel die Armbandnummer angezeigt, wenn das Essen fertig ist und geholt werden kann.

Das Teil hatte 6 Stockwerke und ich bin dann noch ins Stockwerk mit der Spielhölle und bischen am Automaten gezockt. Danach ins Stockwerk mit dem Kino und Internet-Rechnern. Nach der Zockerei in so einem heißen Ofen relaxed und natürlich etliche Bäder ausprobiert.

Fazit

Jimjilbangs sind genial. Muss man gemacht haben, wenn man in Korea ist. Hier noch paar Geschichten anderer Besucher:

No tags
Szenenwechsel - Ein Hundeleben
20th September 2010

Bei Beewon konnte ich meinen Aufenthalt nicht verlängern, da alles ausgebucht war und musste ausziehen. Also die nächstgelegene Unterkunft gesucht und bei den ''Banana Backpackers'' gelandet. Passt ja - bin ja auch 'en ''Bananebieger''...

Ich war ganz angetan von dem Hostel und wollte gleich gutes davon berichten, jedoch änderte ich meine Meinung, nachdem ich meine Wäsche gewaschen hatte.

Das lag weder an der Waschmaschine, noch am Trockner, sondern an dem Hund, den ich dort sah. Die Waschküche befand sich nämlich unterm Dach mit offener Tür zur Dachterasse und Blick zu einer Hundehütte.

Während meine Wäsche noch am Schleudern war, wand ich mich dem Hund zu. Der saß angekettet vor seiner Hütte und starrte einfach nur vor sich hin. Dass es in Strömen regnete, machte ihm wohl auch nichts mehr aus. Um die Hütte rum lagen lauter Kackhaufen, die in etwa der Länge der Kette entfernt der Hütte lagen. So weit wie möglich, kam mir vor.

Für mich sah das so aus, als würde sich niemand so richtig um den Hund kümmern und wurde einfach auf die Terasse verbannt und abgestellt. Vielleicht kommt das daher, dass die Koreaner noch nicht so lange einen Hund als Haustier halten. Lee hatte mir auf der Fähre erzählt, dass etwa 50% der Bevölkerung immer noch Hunde essen und der Trend nur langsam abnimmt.

Mir tat er einfach nur leid und als er nach einer Weile merkte, dass ich ihn die ganze Zeit anschaute, fing er wimmernd an zu Bellen als wollte er sagen:

Get me outta here !!!

Armer Kerl, was für ein Hundeleben.

Hier ist er:

No tags
Zurück auf Los
26th September 2010

So! Ich bin wieder dort, wo ich losgegangen bin. In Deutschland.

Vorher musste ich nochmal umziehen und zwar in ein Motel für den letzten Tag, da nun alle Hostels und Guesthäuser voll waren.

Das Bild oben mag zuerst etwas irritieren, aber das wird sich gleich aufklären,
da ich ja nicht willkürlich irgendwelche Bilder auswähle. Die haben schon immer was mit dem Inhalt zu tun...

Noch immer stehe ich unter Kulturschuck. Aber nicht von Japan oder Korea, sondern von Deutschland.
Auch wenn ich nur 3 Wochen weg war, so habe ich mich doch ziemlich daran gewöhnt
und finde es momentan noch etwas befremdlich wieder in Deutschland zu sein.

Auch fühlte ich mich nicht besonders willkommen geheißen obwohl ich ja deutscher Staatsbürger bin.
Ich reichte dem Beamten meinen Reisepass, den er ausführlich studierte und fragte mich dann, wo ich denn herkomme.
Von Moskau, antwortete ich ihm, da mein Rückflug ja über Moskau ging.
Als ich ihn dann fragte, ob er das Flugticket dazu sehen will, meinte er nur:

"Nein, ich wollte nur wissen, wen ich da vor mir habe"

Ähhmm... das weiß er nicht? Wozu muss ich dann meinen Reisepass vorzeigen, den er kontrolliert und gesehen hat.
Als ich in Korea angekommen bin, haben mich selbst die Penner auf der Straße mit einem Welcome to Korea! begrüßt
und die waren nicht betrunken oder sowas...

Auch wenn mir vom Reisebüro nicht empfohlen wurde, diese bestimmte (russische) Fluggesellschaft für den Rückflug zu buchen,
so muss ich sagen, das war eigentlich der beste Flug, den ich bisher gemacht habe. Und doppelt so günstig war es auch...

Beim Einsteigen in das Flugzeug bemerkte ich ein Tablett voll mit Sektkellchen.
Cool, dachte ich, die schenken hier später sogar Alkohol aus.
Als ich dann immer wieder nach vorne spickte, um zu sehen, wann die nun endlich mit dem Sekt kommt,
sah ich noch jemanden hastig 'nen Vodka wegziehen.
Ich hab nicht erkannt, wer das war. Der Pilot vielleicht :-)
Jedenfalls witzig. Die Russen halt... Vodka in der Luft - Ergo SkyVodka.

Sekt habe ich leider nicht bekommen. Der war scheinbar nur für die 1. Klasse bestimmt.

Ich war den ganzen Flug über sehr amüsiert. Das fing mit der Flugleiterin Victoria an,
eine etwas ältere Russin, mit sehr tiefer Stimme und besonders guter Laune.
Als sie durchs Mikrofon den Start ankündigte, verschluckte sie sich ziemlich an dem Wort appreciated.
Womöglich machte ihr das r Probleme. Das hörte sich jedenfalls so an:

app...ch....i...ätet

Einige Zeit später war ich mir aber nicht mehr so sicher, ob das wirklich ein Versprecher war.
Der Eindruck verschärfte sich, dass es am Mikrofon lag.
Aber damit das Ganze nicht seinen Witz verliert, rede ich mir lieber weiterhin ein, dass nicht die Technik Schuld war.

Als wir dann weit oben in der Luft waren, musste ich mal auf die Toilette. Leider besetzt.
Also wartete ich im Gang davor.
Plötzlich kam Victoria um die Ecke und streckte mir einen Kaffee hin.
Ich war erstmal verdutzt und sie plötzlich auch, bis wir beide merkten,
dass 2 Sekunden vorher jemand anders an meiner Stelle und diese jetzt am Fenster stand.
Wir mussten beide lachen und bevor ich sagen konnte Ich würde ihn auch trinken
fragte sie schon Same for you?
Ich nickte und schon eilte sie los und brachte mir kurz darauf auch einen Becher Kaffee...

Ab da verstanden wir uns prächtig und lesterten dann noch gemeinsam über 2 Japanerinnen, die am Fenster standen und nach draußen schauten.
Denn außer Wolken gab's da nix zu sehen :-)

Als zum zweiten Mal Essen verteilt wurde, hatte ich keinen Hunger und wollte nichts davon haben.
Da wurde Victoria leicht böse und fragte mich, ob sie das als Streik verstehen soll.
Auch nach mehrmaligem Beteuern, dass ich keinen Hunger habe, stellte sie mir dann trotzdem mit frechem Grinsen das Tablet hin.
Die wollte mich glaub mästen.

Doch da eilte ein Deutscher aus der rechten Reihe zur Hilfe. Der hatte bemerkt, dass ich das Tablett nicht angefasst habe und meinte nur:

If you don't eat it, I will !!!!

Der hatte wohl Heißhunger.

Kurz darauf stand ich schon wieder in der Toilette.
Aber nicht weil ich mal musste, sondern weil Bonnie, die neben mir saß, mir ihre Cola über die Hosen geschüttet hatte.
Als ich wieder aus der Toilette kam, stand sie wartend davor und hat sich noch einige weitere Male dafür entschuldigt.
Ihr Name klingt im ersten Moment gar nicht so, aber sie ist Koreanerin
und mit ihr hab' ich mich den Rest des Fluges noch sehr gut unterhalten.

No tags

RSS Feed

"People said I should accept the world. Bullshit! I don't accept the world." -- Stallman